Übersichtskarte

12.-13.04.2019 letzter Tag und Heimreise

Samstag, 13.04.2019

Heute geht’s auf die Heimreise. Nach dem Mittag kommt uns der Fahrer abholen und wir fahren in ein Restaurant am Pazifik, das Cala. Es liegt wunderschön, dass Essen war auch fein, der Ausblick traumhaft. Ein schöner Abschluss.

Zum Flughafen haben wir uns nochmals den obligaten Stau gekämpft. 2-3spurige Fahrbahnen werden in der Regel durch 4-5 Fahrzeuge nebeneinander genutzt. Die Einheimischen müssen hier ein spezielles Reissverschlusssystem haben, dass wir bis heute noch nicht verstanden haben… Abflug pünktlich gegen 20.00 Uhr, die Flüge mit KLM einmal mehr sehr gut.

 

Gedicht El Dorado und Schlusswort

Man suchte, ach Peru, dein Gold und sah nicht, wie der Morgen hold und seiner Sonnenstrahlen Glut die Berge zart bemalte.

Peru, dein Silber suchten Sie, doch sahen die Eroberer nie, wie silbern deiner Gipfel Schnee in Mondscheinnächten strahlte.

Sie gierten fest im Geiste nackt, im Fieberwahn nach dem Smaragd, doch sahen Sie nicht die Kolibris, die vor den Blühten schwirrten!

Sie suchten in dem fremden Land verzweifelt nach dem Diamant, und merkten nicht, wie seelenkrank Sie durch die Landschaft irrten.

Sie fanden Ihre Schätze schon und glaubten gar, es sei Ihr Lohn. Sie hofften, reich nach Haus zu kehren, zu Leben ohne Sorgen!

Doch all die Schönheit der Natur und gar die fremde Hochkultur mit Ihrem Wissen, Ihrer Kunst, die blieb Ihnen verborgen!

Viel lieber stritten, rauchten Sie und zwangen Völker in die Knie. Ach, hätte es nicht schon gereicht, dass Gold und Silber davonzutragen!

Bis heute bleibt der Blick verstellt durch falschen Ruhm und schnelles Geld. Drum suchen El Dorado wir selbst noch in unseren Tagen!

Was hätten Menschen sich erspart, wenn man die wahre Eigenart des El Dorado gleich verstanden anderswo und in den Anden.

 

Ein herzliches Dankeschön an Markus Mathys von unserem tollen Reisebüro Südamerikareisen in Langenthal (https://www.suedamerikareisen.com) für die perfekte Planung und Organisation. Auch die örtliche Reiseagentur Limatour war der Hammer, die Organisation absolute Präzisionsarbeit, jeder Fahrer war immer zu der angegeben Zeit vor Ort, was bei diesem dauernden Verkehrsstau bewundernswert ist. Es war eine unserer schönsten Reise, wir können jedem eine Reise nach Peru sehr empfehlen. Es ist ein traumhaftes und wunderschönes Land mit einem Reichtum an Landschaften, Kultur und vielem mehr, einfach schön.

10. bis 11. April 2019 Urumba Market und Flug nach Lima

Donnerstag, 11.04.2019

Heute ist grosser Markt, er geht vom 06.30 bis 17.00. Der Markt wird vor allem von den Einheimischen genutzt. Er liegt nur etwa 300m vom Hotel weg, so gegen 10.00 Uhr sind wir da. Schon von der Hoteleinfahrt an ist der Markt gut zu hören. In Marktnähe mehren sich die TukTuks, es herrscht ein emsiges Treiben. Jeder bietet seine Waren in der möglichen Lautstärke an. Der Begriff «Marktschreier» bekommt endlich ein Gesicht…

Die Stände oder Markplätze werden auch hier in erster Linie von Frauen betreut, viele haben noch Ihre Kinder dabei. Der Markt beginnt um 06.30 Uhr, mit dem Einrichten vermutlich nochmals 1 Std früher. Grosse Säcke Kartoffel (ca 1m hoch, die wiegen sicher gegen die 70-80kg), Gemüse, Früchte, Kräuter, Lampen, Kleider, etc. alles was man für Küche und Haus braucht, werden "angeschleppt". Der Markt ist sehr gross, entlang der Strasse ist links und rechts eine Reihe Stände und in der Mitte nochmals eine Doppelreihe. Gedränge ist nur der Vorname. Es ist eine Riesenleistung, die ganzen Sachen her- und zurückzutransportieren. Dazu kommt aber noch die lange Präsenzzeit von locker gegen die 12-14Std, ein Teil davon in der prallen Sonne. Kühlung mit einem Kohlblatt auf dem Kopf oder mit Hüten nützen nur begrenzt. Die Leute sind auch für unsere Verhältnisse warm angezogen….

Wir gehen einmal die ganze Marktstrasse hoch und wieder runter. Viele der einheimischen Gesichter sind sehr markant, Röne macht wieder sehr gute Portätfotos.

Abends gehen wir wieder ins El Huacata essen, wieder sehr gut, sehr empfehlenswert. Am nächsten Morgen holt uns Ivan und Augusto wieder ab und wir fahren zum Flughafen Cusco. Nach ca 1.5h sind wir trotz sehr starkem Verkehr in Cusco am Flughafen. Der Flug ging gut und wir wurden in Lima von unserem Fahrer abgeholt, gut sichtbar mit dem Schild "Rüeggx4". Das ist unverwechselbar.

Am frühen Nachmittag bereits im Hotel Atemporal wie beim Herflug. Sie begrüssten uns herzlich. Nach einer kurzen Teepause machen wir uns um 16.00 mit einem Taxi zu einem Keramikladen. Wir haben im Inkaterre, Aguas Calientes sehr schönes Geschirr gesehen, dass allen gefallen hat. Ich habe dann nachgeschaut, wo das produziert wird. Und siehe da in Lima, sogar in Miraflores in der Nähe unseres Hotels. Wenn das kein Fingerzeig ist….

Also gesagt, getan ca 15min später waren wir im Keramikgeschäft. Ich sage Euch, gefährliche Sache, ganz gefährlich. Es hat so viele schöne Sachen, wir beschränkten uns dann darauf, nur dass einzukaufen, was wir selber tragen können….

Abends ist ein kulinarischer Höhepunkt angesagt, bei Astrid&Gaston. In einem Historisches Gebäude ist das Restaurant seit 1994 zuhause. Es gibt einen sehr feinen 12 Gänger, traumhaft, mehr sage ich nicht, ein Genuss.

Morgen gehts leider wieder auf die Heimreise, es war eine traumhafte Reise

Auf bald wieder in der Schweiz

9. April 2019 Ruhetag in Urubamba

Dienstag, 09.04.2019

Wir haben heute und morgen 2 Ruhetage ohne Reiseleiter. Das Hotel liegt inmitten eines riesigen, alten Park’s. Spaziermöglichkeiten durch den Wald, durch den Organic Garden… Es ist das einzige Hotel im Tal, das über einen privaten Bahnhof verfügt. Von hier aus kann man z.B. nach Machu Picchu fahren. Es befindet sich am Ufer des Flusses Urubamba, am Rande der gleichnamigen Stadt, umgeben von einer atemberaubenden Naturlandschaft der Anden.

Wir gehen Frühstücken und staunen wieder. Wirklich alles, was das Herz begehrt an einem riesigen Buffert vorhanden, wir werden einmal mehr richtig verwöhnt.

 

Nach dem Frühstück gehen wir Spazieren, schlendern durch den Wald, schauen uns die Bahnstation an. Ein Bahnwagen mit antiken Lämpchen, sehr komfortable Sessel wie im Orientexpress bei Miss Marple…. Im Zufahrtsbereich sind sehr schöne Grünflächen mit alten Bäumen, kunstvoll arrangierte Wurzelwerke mit blühenden Pflanzen gefüllt, alles sehr gepflegt.

Am Nachmittag gehen Barbara, Lilian und Röne schwimmen, sonst geniessen wir die Ruhe und das Nichtstun. Das tut gut nach den vielen schönen, aber sehr intensiven Eindrücken während unserer Reise. Röne hat ein feines Restaurant in der Stadt gefunden.

Wir sind gespannt, nach ca 15-20min durch verwinkelte Strassen stehen wir vor einem grossen, geöffneten Eisentor des Restaurant’s. Das "El Huacatay" ist ein kleines Restaurant in Urubamba, das sich nach und nach zu einer der kreativsten Küchen der Region entwickelt hat. Es ist nicht nur ein Ort, an dem jedes Gericht ein Erlebnis für die Sinne ist, sondern auch ein Zufluchtsort, an dem Atmosphäre und Ästhetik zum Charme gehören. Hier ist eigentlich auch nicht der Ort, an dem wir Gourmetküche erwartet hätten. Aber genau das finden wir hier. Das unscheinbare Restaurant liegt in einer farbenfrohen Gartenanlage in der Jr. Arica 620. Für ein ungezwungenes kulinarisches Erlebnis, wir essen drinnen, weil es abends doch etwas kühl wird. Aber an sonnigen Tagen kann man angenehm unter den Bäumen im farbenfrohen Außenbereich sitzen. Der peruanische Chefkoch Pio Vasquez de Velasco und seine deutsche Frau Iris führen dieses gemütliche Restaurant, das jedes Mal mit der Qualität und Präsentation seiner Gerichte in dieser ungezwungenen, warmen Umgebung überrascht.

Die Speisekarte basiert auf lokal verfügbaren frischen Produkten und hat bestimmte peruanische, asiatische und mediterrane Einflüsse. Das Essen ist sehr gut, es ist gemäss verschiedenen Guide’s sogar eines der besten Restaurants im Tal. Wir beschliessen zusammen, dass wir das Ambiente mit dem feinen Essen am nächsten Abend nochmals geniessen.

So, dies wär’s für heute, buonas noches.

 

08. April 2019 Rückfahrt nach Olantaytambo, Salzterrassen Maras, Weberei Chincero

Montag, 08.04.2019

Wir geniessen das letzte ausgiebige Frühstück im Hotel. Die Gepäckträger bringen unser Gepäck wie bei der Ankunft nicht nur zum Bahnhof, sondern direkt in Wartehalle neben den Gleisen, ganz edel. Der ganze Eingangsbereich zum Bahnhof wurde schön bepflanzt, alles ist sauber und einladend. Das ist etwas, was uns schon auf der ganzen Reise durch Peru aufgefallen ist. Die Städte sind sauber, kein Hundekot auf den Gehsteigen. Da könnten sich einige europäische Städte noch eine grosse Scheibe abschneiden. Nach kurzer Wartezeit können wir zum Zug, vorher werden nochmals die Pässe kontrolliert. Die Eingangsstufen der Züge sind ziemlich hoch, Perurail stellt dann ein schönes, mit Matte belegtes Podest vor die Türen. System Flugzeuggangway, einfach etwas kleiner…

Die Zugfahrt ist wieder bequem und komfortabel. Einziger Unterschied ist, dass die Getränke dieses Mal bezahlt werden müssen. Der Himmel wieder blau, die Zugfahrt sehr abwechslungsreich. Pünktlich um 10.45 Uhr kommen wir in Ollantaytambo an, Ivan wartete schon an der Zugstüre. Unsere Koffer sind auch alle noch vorhanden, man weiss ja nie….   Auch das ist uns in Peru aufgefallen, es hat überall Polizei oder andere Sicherheitsleute, wir haben nie ein Gefühl gehabt, es sei irgendwo unsicher. Im Gegenteil, auch Abends in den doch eher dunklen, leeren Gassen absolut problemlos.

Augusto, unser Fahrer wartet schon auf uns. Koffer einladen und los geht’s nach Maras zu den Salzterrassen. Unterwegs wieder ein sehr abwechslungsreiches Panorama.

Das letzte Stück zu den Salzterrassen ist wieder eine Schotterstrasse, oberhalb der Terrassen machen wir einen Halt zum Fotografieren.

Wie aus einer salzigen Quelle, so ein geniales Meisterwerk entstehen konnte. Wie die Intelligenz einer alten Kultur im Stande war, dieses Geflecht aus Kanälen und hunderten Terrassen zu erschaffen. Und noch viel bewundernswerter – was die Menschen dazu bewegte, über Generationen die gleichen Traditionen und Werte aufrechtzuerhalten?

Dieser weiß-strahlenden Flickenteppich der Salzterrassen, er strahlt Ruhe aus. Dieser Ort – in seiner Form, im Zusammenspiel von Natur und Menschenhand, ein Nehmen und Geben – seit Jahrhunderten. Es macht uns bewusst, wie unbedeutend materielle Reichtümer sind, wozu der Kampf um Anerkennung, der Stress – wenn das Wesentliche doch im Kleinen liegt.

Die Salzterrassen Maras stammen noch aus der Zeit der Inka. Sie sind bekannt für ihre strenge, aber sehr gerechte Gesellschaftsordnung, in der sogar sozial schwächeren Menschen Hilfe geleistet wurde. Das Beispiel der Salzterrassen verdeutlicht diesen Gerechtigkeitssinn besonders. Die Fläche der Salzbecken wurde seit je her gleichmäßig auf die Familien der umliegenden Region aufgeteilt. Jede Familie bekam je nach Grösse zwischen 5-10 Becken. Jeder sollte von der Bewirtschaftung der Salzterrassen gleichermaßen profitierten. Die Salzpfannen werden von Generation zu Generation weitergereicht und es kommt auch vor, dass manche Pools gar nicht betreut werden. Wird ein neues Mitglied oder eine neue Familie in die Gemeinschaft aufgenommen, werden die Pools entsprechend zugewiesen.

3.000 Becken befinden sich bis heute an den steilen Hängen der Bergschluchten von Urubamba. Die Salzgewinnung der „salineras“ von Maras findet auf rein natürlichem Wege statt. Das salzhaltige Wasser wird über ein ausgeklügeltes Kanalsystem in die, gerade einmal 30 cm tiefen Becken geleitet. Die hohe Sonneneinstrahlung lässt das Wasser verdunsten. Zurück bleibt das schneeweiße, kristalline Salz – das sogenannte „Weiße Gold“ der Anden. So wertvoll, dass es zu Inka-Zeiten sogar für Tauschzwecke diente.

Die Arbeit in den Salinen ist hart und erfolgt von vier Uhr in der Früh bis Sonnenuntergang. Menge und Fluss des Wassers müssen von den „Salineros” ständig überwacht und der Abfluss rechtzeitig geschlossen werden, mögliche Leck’s in den Becken müssen gefunden und repariert und die Salzkrusten geerntet werden. Nach drei Tagen wird das Becken mit neuer Sole gefüllt und der gesamte Prozess startet von neuem.Sie gewinnen das Salz einmal pro Monat, füllen dies in Säcke. Die Säcke werden dann heraufgetragen. Dies ist vor allem bei den untersten Becken Schwerstarbeit. Da würde sich bei uns jeder Arbeitslose schlicht weigern, diese Arbeit auszuführen.

Die Familie verkaufen dann die Säcke der Kooperation vor Ort. Anschließend wird das kostbare Gut gesammelt, zu Granulat verarbeitet, in Plastiksäcke verpackt und auf seine 20stündige Reise mit dem LKW nach Lima geschickt, von wo aus es in alle Welt exportiert wird.

Dem Salz wird grundsätzlich Jod zugegeben, da in Peru bei den Menschen Jodmangel herrscht. In Eingangsnähe stehen verschiedene Stände, an denen man die verschiedenen Salzqualitäten kaufen kann. Vom Fleur de Sel bis zu fein geräuchertem Salz ist alles zu haben. Wir können die Salze vorher sogar degustieren. Hier geht der Erlös zu hundert Prozent an die Salineros.

Wir laufen zu den Salzterrassen herunter. Ivan erklärt, dass die Becken von 1 Quelle gespiesen wird. Die Quelle fliesst durch einen salzhaltigen Berg und ist mit ca 16°C leicht temperiert.

Ein Teil der Becken ist schon weiss mit hohem Salzgehalt, es hat aber auch diverse Becken, die braun sind. Ivan erklärt, dass die Becken empfindlich gegen starke Regenfälle sind. Je nach Salzgehalt wird es dann für Tierprodukte verwendet, dies seien dann die dunklen Becken. Es ist sehr heiss und wir sind froh, sind wir wieder oben beim Bus.

In der Nähe sind die Inka-Terrassen von Moray. Hier wurde auf den knapp 2m hohen Stufen kein Salz gewonnen, sondern vermutlich landschaftliche Experimente durchgeführt. Aus der ungewöhnlich runden und tiefen Form der Terrassen schlossen die Experten auf ein landschaftliches Forschungszentrum, in dem unterschiedliche ökologische Bedingungen simuliert werden konnten, deren Temperaturunterschiede bis zu 15°C betrugen. Die Terrassen sind heute allerdings nicht mehr in Verwendung.

Anschliessend fahren wir nach Chinchero zum Mittagessen. Ivan organisiert dies einmal mehr perfekt, er hat im Bus die Menüauswahl dabei. Wir geben Ihm unsere Wünsche durch und er bestellt dies schon beim Restaurant. Der Zugang zum Restaurant ist gesperrt, die Strasse ist offen. Ein Kanal wird eingebaut. Wir staunen ab der Anzahl der ArbeiterInnen. Ja richtig, der grosse Teil für die schweren Arbeiten wird auch hier von Frauen erledigt. Alle schön mit Helm ausgestattet. Röne und ich zählen sicher gegen 25-30 Leute. Bei uns wäre dies vermutlich eine Arbeitsgruppe von max 4-5 Leute.

Nach dem Essen fahren wir zu einer Weberei im Dorf, Ivan kennt die meisten Damen persönlich. Erst gibt es eine Vorführung, wie die Alpakawolle gereinigt und gefärbt wird. Es werden grundsätzlich alles Naturfarben verwendet. Hier wird Tradition und Moderne behutsam verbunden. Die Weberei ist ein Projekt, das dem Zentrum der traditionellen Textilien Cusco angeschlossen ist. Es wurde ursprünglich von Frauen aus dem Ort begonnen. Das Ziel ist es, die sterbende Webkunst der Anden zurückzugewinnen. Hier können wir den gesamten Prozess der traditionellen Textilienanfertigung sehen, vom Spinnen der Alpacawolle und von der Färberei mit Naturstoffen bis hin zum Aufziehen der tragbaren Webrahmen und den Webarbeiten selbst. Es hat auch sehr schöne Sachen zum Verkauf, ich habe einen wunderschönen Pullover aus Baby-Alpacawolle in einem Gelbton, den ich schon lange gesucht habe.

Die alte Siedlung von Chinchero war schon der Sitz einer ethnischen Gruppe gewesen, als die Inkas dort ankamen. Sie eroberten den Ort und Inka Tupaq Yupanki, der Sohn von Inka Pachakuteq liess sich dort einen Palast erbauen. Bis heute sind die Fundamente davon, sowie von dem Zeremonialkomplex und den Terrassenanlagen zu sehen.

Der Besuch der Kolonialkirche mit seinen bunten Fresken und Gemälden der berühmten Cusco Schule der Malerei ist ebenfalls lohnend. Obwohl diese Kirche eine einfache Struktur aus Adobelehm Mauern mit einem Ziegeldach ist, erkennt man an der reichen Innenausttattung sofort, dass der Ort von Chinchero auch in der spanischen Kolonialzeit ein ganz wichtiges Zentrum blieb. Wo immer wichtige Landkirchen aus dem 16. und 17. Jahrhundert in den Anden zu finden sind, waren an diesen Orten ehemals Heiligtümer der Andenureinwohner.

In Chinchero, der „Stadt des Regenbogens“ in den peruanischen Anden in der Nähe der alten Königsstadt Cusco verströmen die uralten Inka-Ruinen und die traditionell gekleideten Bewohner noch die ursprüngliche Seele des Landes. Noch während dem Besuch zogen sehr, sehr dunkle Wolken auf über der Kirche. Kaum hatten wir den grössten Teil besichtigt, begann es zu regnen. Wir kamen gerade noch trockenen Fusses knapp zum Bus.

Wir machten uns auf den Weg nach Urubamba. Auf dem Weg halten wir nochmals bei einem schönen Aussichtspunkt an, hier ist noch eine einheimische Familie, die taubstumm ist. Ivan kennt Sie und unterstützt Sie auch. Wir dürfen ein paar Fotos mit Ihren Alpacas machen.

Dann geht's weiter zu unserem Hotel Tambo del Inka. Das Hotel liegt ganz in der Nähe vom grossen Markt. Die Zufahrt zum Hotel geht über einen schönen Park, wow, da können wir uns freuen.

So, dies wär’s für heute, buonas noches.

6. + 7. April 2019 Machu Picchu

Sonntag, 07.04.2019

Wir sind 2 Tage in Aguas Calientes, unten am Machu Picchu. Am 1. Tag geht Ivan mit auf den Machu Picchu, der Ausflug fällt aber buchstäblich ins Wasser. Wir haben auf der ganzen Reise bis auf einen halben Tag gutes bis sensationelles Wetter gehabt. Diesen halben Tag müssen wir abbuchen. Erst war dichter Nebel, dann regnete es sintflutartig. Klitschnass kommen wir zurück zum Hotel zurück. Aber wir haben ja noch den 2. Tag. Dafür haben wir jetzt Zeit, die Umgebung des Hotels zu erkunden.

Auf dem Gelände, zu dem auch eine Teeplantage gehört, leben über 100 Vogel- sowie 250 Schmetterlingsarten. Die 85 Bungalows im spanischen Kolonialstil mit Ziegeldach und steinernen Torbögen sind umgeben von üppigen Gärten, in denen über 372 einheimische Pflanzenarten wachsen, darunter Orchideen, Palmen, Farne, Obstbäume und Heilpflanzen.

Erbaut wurde die Hotelanlage auf einer ausgedehnten Teeplantage und umgeben von einer Dschungel-ähnlichen Umgebung. Von der hölzernen Brücke, die zum Eingang des Hotels führt, zu der gepflasterten Treppe durch die Lobby und die Vögel, die morgens zirpen, gibt es eine Märchenbuch-Qualität zum Pueblo, und innen ist der häuschenartige Ort mit rustikalem Charme verpackt.

Es gibt verschiedene Touren, die das Hotel anbietet, wir entschliessen uns für eine Tour im Orchideengarten. Hier wurde 2018 sogar eine neue einheimische Orchideenart entdeckt, die den Namen Epidendrum Guislainae Hágsater et C.Soto trägt. Insgesamt 21 wissenschaftlich neue Orchideenarten wurden bereits rund um das Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel entdeckt. Auf dem Gelände wurden bis jetzt insgesamt 273 einheimische Arten gefunden. Beim Rundgang erklärte uns der Guide die verschiedenen Orchideenarten, was bei einer Anzahl von 273 nicht so ganz einfach war…

Auf dem Weg waren auch ganz viele verschiedene Vogelarten zu beobachten. In Peru sind mehr als 1.800 Vogelarten registriert und damit ungefähr 20 % der Vogelarten weltweit. Auf dem Hotelgelände sind ca 540 Vogelarten heimisch. An einem Ort waren viele verschiedene Kolibris zu beobachten, ein Traum, diese Farben. Aber schon etwas nervös, die kleinen Viecher… An verschiedenen Orten wurden für die Vögel Bananen auf die Äste gespiesst, sie müssen Bananen lieben, wussten wir nicht. Auch hier waren ganz verschiedene Vogelarten zu sehen, herrlich. Da könnte man sich verweilen.

2016 wies die UNESCO wegen der immer rasanter steigenden Anzahl von Besuchern auf das Müllentsorgungsproblem vor Ort hin. Das Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel reagierte und stiftete eine Müllverdichtungsanlage: sie kann täglich 14 Tonnen Abfall verarbeiten, der dann zu Recyclinganlagen transportiert wird.

Nach dem «anstrengenden» Rundgang machen wir Siesta und geniessen den Abend.

Am nächsten Tag nehmen wir nochmals den Machu Picchu in Angriff, heute ohne Reiseleitung. Das Wetter war trocken und etwas bedeckt, perfekt für den Ausflug. Erst ein paar Infos über den mystischen Machu Picchu:

Machu Picchu, die Stadt in den Wolken, wurde um 1440 vom Inkaherrscher Pachacútec Yupanqui auf einem Berg in den Anden von Peru in 2350 Meter Höhe errichtet. Von Machu Picchu, übersetzt "Alter Berg", machten sich die Inka auf, weite Teile der heutigen Länder Peru, Chile und Bolivien zu beherrschen.

   

Ihr Anblick ist beeindruckend und überwältigend. Warum wurde diese Stadt erbaut? Wer hat sie erbaut und warum gerade an diesem Platz? Auf dem ersten Blick ist zu sehen das diese Stadt nicht als Festung erbaut wurde. Es fehlen die Schutzmauern. In der Stadt befinden sich Brunnen und kleine Wasserbecken, Tempel und aus Granit erstellte Altare. Wie konnte ein Volk, dem das Handwerk der Eisenbearbeitung fehlte, dass das Rad nicht kannte, solch ein Meisterwerk erschaffen?

Wozu diente Machu Picchu und wer waren die Bewohner von Machu Picchu? Eine Analyse von Knochenfunden, neue Erkenntnisse in der Baukunst der Inkas und die Geschichten ihrer mumifizierten Könige, geben die Lösung zu einem der größten Geheimnisse der Inkas.

War Machu Picchu das finale Inka-Refugium, königlicher Kurort oder öffentliche Kultstätte? Ganz wird dieses größte Rätsel um die Inka-Stadt wohl nie gelöst werden. Entdecker Hiram Bingham ging lange Jahre davon aus, dass es sich bei Machu Picchu um die legendäre letzte Hauptstadt des einst mächtigen Reiches gehandelt habe, den finalen Rückzugsort der Inka vor den spanischen Eroberern. Historische und archäologische Funde scheinen diese These seitdem widerlegt zu haben – doch einig sind sich die Wissenschaftler deshalb nicht.

Ca. 100 Jahre später, als die spanischen Conquistadores geführt von Pizarro, Machu Picchu immer näher rückten, wurde die Stadt aufgegeben und es passierte etwas womit niemand rechnete; Machu Picchu wurde von Pizarro übersehen. Da die spanischen Eroberer gegen das Inkavolk mit ganzer Härte vorgingen und etwa 50% der Bevölkerung starben oder in alle Winde verteilt wurden, ist nur sehr wenig über die Geschichte von Machu Picchu bekannt und es gibt noch viele Rätsel, die auf eine Lösung warten.

Im Jahr 1911 wurde Machu Picchu von dem amerikanischen Forscher Hiram Binghams, das mittlerweile im Urwald versunken war, wiederentdeckt. Die Besucherzahlen steigen immer rasanter. Gemäss Tourismusministerium Peru würde Machu Picchu eine Kapazität von bis zu 2 Millionen Besucher jährlich vertragen, ohne dass die Anlage Schaden nehme. Unser Reiseleiter spricht aktuell von ca 1.2 Mio Besucher jährlich, andere Quellen von ca. 1.70Mio. Sie geben dann an, dass die max. Grenze bei 2500 Besucher pro Tag liege, dies wären etwas über 900’000. Demgegenüber verlangte die UNESCO erst kürzlich eine Senkung der Besucherzahlen auf 800 Personen täglich, was auf lediglich 292.000 Besucher im Jahr hinauslaufen würde. 2019 geben Sie die max Tageskapazität mit 5'000 Besuchern an. Ihr seht, da ist also ein ziemliches Zahlen-Wirr-warr vorhanden…

Die Eintrittspreise sind mit ca CHF 70.00 pro Nase ziemlich hoch, dazu kommt noch die Busfahrt hoch und runter mit nochmals knapp CHF 50.00. Macht also pro Person CHF 120.00 für die Besichtigung. Die Einnahmen für den Eintritt betragen für Peru ca. 40-60Mio pro Jahr, das gleiche nochmals für die Bus- und Zugunternehmer. Ein stolzes Sümmchen…

Die Baukunst der Inkas war oder ist voller Faszination. Bedenkt man, dass Machu Picchu innerhalb von ca 50 Jahren, zwischen 1450 und 1490, auf einem Bergkamm der peruanischen Anden in 2.430 Metern Höhe von einem Volk gebaut wurde, das weder das Rad noch Metallinstrumente kannte – dann ist dies allein schon ein Weltwunder. Und in der Tat, Machu Picchu ist eines der 7 neuen Weltwunder, neben Chichen Itza, Chinesische Mauer, Christo Redentor, Kolosseum, Petra, Taj Mahal.

Konstruiert wurde die Mehrzahl der Gebäude der Inka-Stadt aus Mauern variierender Größe, die aus aufeinander geschichteten, exakt in Form gebrachten Steinen bestehen. Die Bausteine schmiegen sich ohne jeden Gebrauch von Mörtel so solide aneinander, dass sie die Jahrhunderte ohne Verschiebungen oder nennenswerte Abtragungen überstanden haben. Diese Bautechnik des Quader- oder Trockensteinmauerwerks war eine Spezialität der Inka-Architektur und nicht zuletzt der hohen Erdbebenwahrscheinlichkeit in der Region geschuldet, denn Strukturen ohne Mörtel sind wesentlich erdbebenresistenter.

Zuoberst auf der „Pyramide“ ist der sogenannte Sonnenstein (Init Watana), Er ist der majestätischste Punkt der ganzen Anlage. Zudem sind auffallend viele der Bauwerke in Macchu Picchu zeremoniellen und heiligen Riten gewidmet. Die Inkas beteten die Natur als Ganzes und im Speziellen die Sonne an. Von oben betrachtet wird schnell deutlich, wie perfekt Machu Picchu in seine natürliche Umgebung eingebettet und wie sensibel die Architektur als Antwort auf die Umgebung gestaltet ist. Während der Sonnenwende im Juni geht die Sonne direkt oberhalb eines Gipfels im Osten von Machu Picchu auf. Dabei schießt sie einen Lichtstrahl durch ein Fenster des spektakulären, halbrunden Sonnentempels, wo er ein perfektes Rechteck abbildet.

Die ganze Anlage wurde in 4 Zonen unterteilt. Die erste als Wohnzone, die zweite Zone mit handwerklichen Tätigkeiten und Lagermöglichkeiten. Aufgrund der Anzahl und der Größe der Fenster lässt sich häufig die Nutzung ableiten: Gebäude mit vielfachen, größeren Aussparungen sollten gut durchlüftet sei, damit das gelagerte Gut nicht verdarb; sie boten außerdem ausreichend Licht für innen ausgeübte Tätigkeiten. Kleinere Fenster deuten auf Schlaforte hin, aus denen auch in kälteren Monaten die Wärme nicht entweichen sollte. Die Fenster wurden grundsätzlich hell- und erdbebensicher (trapezförmig) erstellt. Die dritte Zone war der landwirtschaftliche Anteil von Machu Picchu, auf bepflanzte Terrassen verteilt und von einem Wachhäuschen gekrönt. Bei der vierten Zone stechen die verschiedenen spirituellen und repräsentativen Bauten heraus, die besonderen, meist religiösen bzw. spirituellen Zwecken dienten. Sie bilden gemeinsam den sakralen und royalen Sektor der Stadt. Einige Bauten, die religiösen Zwecken dienten, verteilen sich aber auch über den urbanen Sektor von Machu Picchu. Die über den Machu Picchu verstreuten Kultstätten sagen heute einiges über den Sinn und die Geschichte der gesamten Anlage aus. Darüber hinaus sind sie es, die Machu Picchu mit jener ganz eigenen spirituellen Energie bereichern, die beim Betreten der Stätte sofort spürbar ist.

Die Sonne spielte im Glaubenssystem der Inka eine ähnlich zentrale Rolle wie die Berge. Der Sonnentempel ist deshalb im urbanen Kern von Machu Picchu gelegen. Unmittelbar daneben findet sich die Residenz des Erbauers und Inka-Herrschers Pachacuti Inca Yupanqui – die damit ebenfalls im südwestlichen Teil von Machu Picchu angesiedelt ist und somit abgesondert von den anderen Wohngebäuden der gesellschaftlichen Elite. Übrigens: Dem Herrscher standen nicht nur ein großzügiger eigener Garten, sondern auch die einzigen privaten Sanitäranlagen von ganz Machu Picchu zur Verfügung. Die elliptische Grundform des Sonnentempels von Machu Pichu ähnelt jenem in der Inka-Hauptstadt Cuzco. Der behauene Stein im Inneren des Sonnentempels (auch Torreón genannt) könnte als Altar gedient haben. Strategisch wurde der Sonnentempel innerhalb von Machu Picchu so weit oben positioniert wie möglich. Die Nähe zum Himmel und seinen Gestirnen war für die Rituale essenziell: Nicht nur, um den Göttern näher zu sein, sondern auch, um astronomische Fixpunkte einzubeziehen.

 

Tatsächlich ist der Nachthimmel über Machu Picchu bei klarer Sicht von geradezu mystischer Pracht; entlang der klar zu sehenden Milchstraße sind die Sterne mit bloßem Auge leicht zu kartographieren.

Die Intihuatana-Pyramide kann über zwei lange, auf gegenüberliegenden Seiten liegende Treppen erreicht werden – die eine vom Norden, die andere von Süden kommend. Ursprünglich war mindestens eine der Treppen achtundsiebzig Stufen lang – eine beeindruckende Steinmetz-Leistung, wurde doch jede einzelne Stufe aus dem harten Stein des Hügels herausgemeißelt. Gekrönt wird die Pyramide von einem natürlichen Felsblock mit einer heraus gemeißelten, 40 – 46 cm hoher Granitsäule, dem Intihuatana-Stein. Astrohistoriker gehen davon aus, dass es sich dabei um eine Sonnenuhr oder, präziser ausgedrückt, einen Schattenwerfer (Gnomon) handelt. Er könnte den Bewohnern von Machu Picchu dazu gedient haben, den Sonnenverlauf über das Jahr zu bestimmen und so den Ackerbau mitsamt Aussaat und Erntezeitpunkten nach den Sonnenständen auszurichten – denn exakt zum Frühlings- und Herbstbeginn wirft der Stein keinen Schatten. Diesem Umstand mag er auch seinen Namen „Intihuatana“ verdient haben, was übersetzt bedeutet: „Der Ort, an dem die Sonne gefesselt ist“. Das ist die offizielle Version…. Energetisch befindet sich hier einer der stärksten Punkte. 

Machu Picchu verfügt über ein halbes Hektar Grünflächen-Terrassen mit Wasserversorgung. Diese Anbauflächen beinhalten ein erosionsfreies Abflusssystem, um nicht vom hohen Niederschlag weggeschwemmt zu werden. Ermöglicht durch unterschiedliche Steinschichten (Erde mit Quarz und Granit, Sandschicht, Kiesschicht, Schicht aus großen Gesteinsbrocken). Genau 16 Brunnen versorgen die Stadt mit natürlichem Trinkwasser. Eine 3% Steigung der Zuflüsse gewährt eine optimale Versorgung der gesamten Stadt Machu Picchu. Dies geschieht durch die miteinander verbundenen Zeremonialbrunnen, deren Wasser sich kaskardenförmig über viele Treppen ergießen.

Vor dem Tempel liegt ein im Verhältnis kleinerer, gemeißelter Stein, der das ‚Kreuz des Südens‘ repräsentiert haben könnte. Dieses Sternbild des Südhimmels spielt mit seinen vier leuchtend hervor stechenden Sternen seit Jahrhunderten in allen astronomisch ausgerichteten Kulturen eine zentrale Rolle und wird seit je her zur Orientierung nach Süden genutzt.

Der Heilige Platz war als das soziale Zentrum des heiligen Sektors von Machu Picchu angelegt. Er besteht aus dem Haupttempel, dem Tempel der drei Fenster und der Intihuatana. Die ringsum angelegten Terrassen dienten deshalb höchstwahrscheinlich auch nicht der Kultivierung von Esspflanzen, sondern vielmehr als Zuschauertribünen zur Ergänzung der Platzfläche – während der Festivals und Riten der Stadt boten sie allen Teilnehmenden genug Raum, der sonst aufgrund der abfallenden Hügelseiten nicht vorhanden gewesen wäre.

Viel deutet darauf hin, dass der Heilige Platz der Mittelpunkt des gesellschaftlichen wie spirituellen Lebens von Machu Picchu war. Er liegt auch in architektonischer Hinsicht außerordentlich durchdacht nahe des Steinbruchs, da die ausgefeiltesten und mit am meisten Arbeit verbundenen Gebäude des Komplexes sich dort befunden haben. Durch seine hohe Lage wurde er wahrscheinlich auch für diverse astronomische Berechnungen sowie die Anbetung von Sonne und Mond genutzt.

Der Tempel der Drei Fenster war eine der ersten Strukturen in Machu Picchu, die der wissenschaftliche Entdecker der Kultstätte, Hiram Bingham, schon von weitem ausmachen konnte. Bingham war es auch, der dem Gebäude seinen jetzigen Namen gab.

 Der Tempel des Condors stellt eines der atemberaubenden Beispiele für die Verschmelzung natürlicher Steinformationen mit den faszinierenden Steinmetzfähigkeiten der Inka dar. Auf dem Boden vor dem Tempel findet sich eine liegende Steinskulptur, die Kopf und Halsgefieder des Kondors nachbildet und damit das dreidimensionale Bild vollendet.

Der Hauptplatz ist scheinbar bewusst zwischen den Kultstätten des Heiligen Platzes sowie der Intiwatana-Pyramide angelegt worden. Er wirkt wie ein Übergang vom spirituellen Machu Picchu zu dem des täglichen Lebens seiner Einwohner. Für diese stellte er höchstwahrscheinlich einen Ort für Versammlungen und heilige Feste zu Ehren der Götter dar. Er war auch die Sphäre, in der sich die verschiedenen sozialen Klassen von Machu Picchu vermischten. Während einige Kultstätten strikt der Aristokratie und den Priestern vorbehalten waren, stellten die allen zugänglichen Ritualfeiern ein extrem wichtiges, strukturierendes Element der Inka-Gesellschaft und des Jahreskalenders dar, für die der Hauptplatz eine ausgezeichnete Bühne bot.     

Auf den Rasenflächen grasten Lamas und Alpacas, sie bewegten sich auch frei auf den Wegen. Nach ca 3.5 h machten wir uns auf den Rückweg. Ein sehr beeindruckender Ort, er wird uns noch lange begleiten.

Morgen geht’s schon wieder zurück nach Olanntaytambo, Ivan wird uns dort erwarten. Sonnige Grüsse

05. April 2019 Fahrt von Cusco über Pisac und Ollantaytambo nach Aguas Calientes

Freitag, 05.04.2019

Auf dem Weg ins Heilige Tal der Inkas besuchen wir heute zunächst den Markt in der Stadt Písac. Hier sieht Ihr unsere Tagesroute.

Unterwegs sind immer wieder grosse Felder mit Quinoa zu sehen, sie leuchten in verschiedensten Farben. Bei den Baustellen nehmen es die Unternehmer nicht ganz so streng mit den Gerüstungen....

Der weithin bekannte und äußerst beliebte Markt von Pisac findet am zentralen Plaza de Armas statt. Hier bauen die Marktfrauen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag ihre Stände auf. Auch die angrenzenden Gassen werden dann zum Freiluft-Shop. Angeboten werden verschiedenste Arten von Süßkartoffeln, Obst, Zwiebeln, Mais, Quinoa, Schmuck, Malereien, handgemachte Produkte aus Leder und Wolle, bunte Wandteppiche, Mützen und Pullover und natürlich auch jede Menge touristischer Ramsch. Wir konnten aber feststellen, dass es auch sehr schöne authentische Stücke hat. Nur sind diese nicht zuvorderst auf der Ladentheke. Auch wer nichts kaufen möchte, sollte sich diesen Markt nicht entgehen lassen, denn die Mädchen, Frauen und Kinder in Pisac sind viele in ihrer typisch peruanischen farbenfrohen Tracht gekleidet – ob aus nostalgischen oder verkaufsfördernden Gründen sei dahingestellt. Dazu sind einige entweder mit kleinen Schäfchen und Ihren Kinder unterwegs oder mit Alpacas im Schlepptau… Fotografieren gegen Bezahlung selbstverständlich erwünscht. In einem riesigen Holzbackofen wird ein spezielles feines Brot gebacken, an vielen Ständen werden auch selbstgemachte Gemälde angeboten.

Obwohl man sich ja nicht weit von Cusco entfernt, befindet man sich im gesamten Tal in einem wärmeren Klima. Das heiβt, es ist mild und auch, wenn die Sonne nicht scheint, einfach wärmer und sommerlicher, auch am Abend. „Sanft“ ist das Wort, was das Tal insgesamt beschreibt. Ja und das Wasser. Zum Einen ist da der Rio Vilcanota und der Urubambafluss, die auch dazu führen, dass das Tal so fruchtbar und grün ist. Auβerdem flieβen immer wieder kleine Bäche und Flüsse von allen Bergseiten in die groβen Flüsse. Flussrauschen ist also ein ständig vorhandenes Geräusch dort, richtig beruhigend…

Dann geht es weiter durch Lamay. Es sind zahlreichen Stände oder offenen Restaurants am Straβenrand vorhanden, in denen man Meerschweinchen (cuy) essen kann. Die brutzelten auf Spieβen wie kleine Spanferkelchen über dem Grill, zubereitet von kräftigen Mamitas. Um den Fragen vorwegzugreifen: Nein, wir haben es nicht probiert! Nachdem wir auf dem Markt in Pisac wieder quicklebendige, neugierige Meerschweinchen gesehen haben, nein, das geht definitiv nicht.

Urubamba ist einer der grösseren Orte im heiligen Tal. Schon bevor man in den Ort fährt, wird einem ein schöner Blick freigegeben, da man von oben aus den Bergen in die Stadt hinabfährt. Wir fahren fast durch Urubamba durch und gelangen über eine holprige Schotterstrasse zum Restaurant Tierra Viva. Hier gibt’s das Mittagessen. Das Restaurant liegt in einer schönen Hotelanlage, eine kleine Oase.

Anschliessend geht die Fahrt weiter durchs Heilige Tal der Inkas nach Ollantaytambo. Auf dem Weg sind immer wieder mal Holzstangen mit einem roten Plastiksack an den Strassenrändern zu sehen. Dies ist der Hinweis, dass es hier Chicha, eine Art Bier aus Mais zu kaufen gibt. Es ist hier äußerst beliebt – aber man braucht schon einen starken Magen dafür.

Im schmucken Städtchen warten die grössten Ruinen im Heiligen Tal der Inkas. Man nimmt an, dass diese gewaltige Festung von den Inkas zum Schutz des Tals und Machu Picchus erbaut wurde. Die Inka-Stätte ist als religiöses, astronomisches und administratives Zentrum der Inka bekannt, von denen auch einige Areale der Landwirtschaft dienten.

Auf einer Höhe von rund 2792 m liegt die Stadt am Urubamba Fluss und weist eine Besonderheit auf, die sie einzigartig in Peru werden lässt: Teile der Altstadt stammen noch aus der Inka-Zeit und haben die Jahrhunderte hier relativ unbeschädigt überstanden. Als damals die Spanier die Inka aus Cuzco vertrieben, zogen diese sich hierhin zurück. Und davon zeugt nicht nur die Altstadt, sondern auch der riesige Inka-Komplex, der sich auf der bergzugewandten Seite von Ollataytambo befindet.

Ollantaytambo ist die einzige Stadt, in der man noch die Stadtplanung aus Inka-Zeiten bewundern kann. Die engen Straßen und Gassen umrahmen 15 quadratische Blöcke, die auf einen von Häusern gesäumten Innenhof führen. Viele davon sind mit dem typisch dunkelrosa Stein gefertigt, der hohen Adligen und Priestern vorenthalten war.

Wir fahren ganz in der Nähe vom Zentrum in einen riesigen Komplex aus der Inka-Zeit, der sich aus Tempeln und zahlreichen anderen Gebäuden zusammensetzt. Aufgrund seiner dicken Mauern – viele davon im typischen rosa Sandstein gefertigt – wird er auch oft Fortaleza (Festung) genannt. Um zur Festung zu gelangen, müssen Sie eine Reihe von steilen Treppen erklimmen, die über die Terrassen von Pumatallis führen. Im Herzen der Festung steht der Sonnentempel, ein Gebäude, dass nie fertiggestellt wurde, aber mit der Mauer der Sechs Monolithen eindeutig das Eindrucksvollste von Ollantaytambo ist. Ein Teil dieser Felsen wiegt über 12Tonnen. Der Steinbruch liegt auf der anderen Talseite, ziemlich hoch am Berghang. Wie konnten diese schweren Lasten den Berg herunter, über den Fluss und dann alles wieder hoch bis zur Anlage geschleppt werden? Ein Rätsel…

Zur Festung gehören zahlreiche weitere Gebäude, manche davon sogar zweistöckig, sowie auch heute noch funktionierende Brunnensysteme zur Wasserversorgung. Oberhalb der Terrassen liegt auf einem Bergsporn die eigentliche Festung. Die Mauern bestehen aus passgenau ineinander gefügten Steinen. Das Besondere an den Inka-Mauern ist, dass sie ohne Mörtel erbaut wurden und trotzdem enorm erdbebensicher sind. Vom Bergsporn aus hat man eine sehr gute Aussicht auf das Heilige Tal der Inka. Die strategisch günstige Lage ermöglichte eine Kontrolle der gesamten Umgebung.

Der Tempelbereich ist der Einzige, der aus geschnittenen Steinblöcken gefertigt wurde, für den Rest nutzte man natürliche Steine. In den Tälern und Hügeln rund um den Urubamba und Patakancha Flüssen finden sich zahlreiche der berühmten Terrassenfelder der Inka. Durch diese Art der Bebauung war es den Inka möglich, sonst unbebaubare Gebiete zu kultivieren. Aber selbst bei den Terrassen gibt es Unterschiede. So verfügen die Anlagen rund um Ollataytambo über einen gehobenen Standard, mit höheren Mauern aus geschnittenem Stein anstatt den üblichen Felsmauern. Solche Terrassenfelder findet man hauptsächlich um königliche Anlagen wie in Chinchero, Yucay oder Pisaq.

 

Pinkullyuna – Die Inka Lagerhäuser: Auf dem Hügel gegenüber der Inka-Ruinen von Ollantaytambo liegen zahlreiche alte Warenhäuser aus der Inka-Zeit, wie an den Hang «geklebt». Hier lagerten die Getreidevorräte, wo sie aufgrund der klimatischen Bedingungen trockener und geschützt waren als weiter unten im Tal.

Vor dem Eingang der Festung gibt es einen Markt mit vielen Ständen und es herrscht ein geschäftiges Treiben. Verkauft werden vor allem Textilien, Kunsthandwerk und vieles mehr. Nach dem Besuch geht’s weiter zum Bahnhof in Ollantaytambo. Ivan begleitet uns bis zum Zug und regelt alle Formalitäten. Nein, nicht die Tickets sind das Problem. Normalerweise dürfen nur Gepäckstücke mit einem max. Gewicht von 5kg mitgenommen werden. Diese Grenze erreichen wir mit unseren Koffern locker. Wir mussten deshalb über den Reiseveranstalter eine Spezialbewilligung einholen. Aber auch mit der Bewilligung war es gut, dass Ivan dies regeln konnte. Wir steigen ein, der Zug ist komfortabel, die Sitze bequem. Es ist ein Panoramawagen mit vielen Fenstern zum Geniessen. Pünktlich auf die Minute geht’s los. Wir bekommen Kaffee, Tee, Wasser und auch ein feines Stück Rüblikuchen. Beim Kuchen gab’s sogar Supplement, ganz gut, mmhhh.

Auf der ganzen Strecke wieder eine sehr abwechslungsreiche Landschaft, der tosende Urubambafluss, Kakteen mit schönen Blüten, einfach traumhaft. Die ganze Fahrt nach Agua Calientes war sehr bequem, die Stadt liegt ca 700m tiefer als Ollantaytambo auf 2090m. Der Ort, von Steilwänden aus Fels und Nebelwald umgeben, ist nur über die Schmalspurbahn erreichbar, eine Straßenverbindung gibt es nicht. Der Nebelwald schafft ein dschungelartiges Klima und Vegetation.

In Aguas Calientes angelangt, warteten am Bahnhof schon die Träger vom Hotel. Wir konnten alle Koffern stehen lassen und gemütlich zum Hotel schlendern. Das Hotel liegt ganz am Ende des Städtchens. Über eine Holzbrücke und Steinstufen erreichen wir das Hotel, umgeben von einer faszinierenden Pflanzenwelt. Wir werden sehr freundlich begrüsst, unsere Zimmer sind grosszügig und komfortabel. Das Abendessen lässt nichts zu wünschen übrig, einfach nur fein…

 

So, dies wär’s für heute, buones noches

4. April 2019 freier Tag in Cusco....

Donnerstag, 04.04.2019

Heute haben wir «frei». Wir haben uns entschlossen, das Museum für präkolumbianische Kunst zu besuchen. Ivan, unser Reiseleiter hat uns dies empfohlen.

Die 400 im Museum gezeigten Exponate sind Teil der Sammlung Larco Museum in Lima, die international als eine der besten ihrer Art weltweit anerkannt ist. Die Kuratorenschaft von MAP wurde Fernando de Szyszlo und Cecilia Bákula übertragen, zwei bedeutenden Persönlichkeiten der peruanischen Kunst und Geschichte. Es waren Stücke von ca 1250 v.Chr. bis ca 1532 n.Chr. vorhanden. Es war spannend und eindrücklich, welche kunsthandwerklichen Fähigkeiten Sie schon vor über 3200 Jahren gehabt haben. Lustig waren teilweise auch die Ausdrücke der Figuren, richtig fröhlich.

Die ältesten Kunstzeugnisse in Südamerika sind Höhlenmalereien in der Caverna da Pedra Pintada in Brasilien, die ins 12. Jahrtausend v. Chr. datiert werden.

 

Über 3000 Jahre Geschichte macht ziemlich müde….   Auf dem Rückweg bummelten wir durch die Künstlergassen und schnupperten ein bisschen an den unzähligen Ständen. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Dimensionen die Läden haben. Erst ein kleiner unauffälliger Eingang und dahinter diverse wirklich grosse Läden mit einem «unendlich» scheinenden Angebot an Kleider, Decken, etc. Ein Teil der Treppen und Veranda sind in abenteuerlichem Zustand. Nach dem Motto: Begehen auf eigene Gefahr...

Hier ein paar Eindrücke von Cusco….

 Grüsse aus Cusco

3. April 2019 Terrassen von Tipon, Stadt der Wari, sixtinische Kirche

Mittwoch, 03.04.2019

Heute besuchen wir die ganz besondere Terrassenanlage von Tipón, ein Meisterwerk des Inkareiches mit einem sehr ausgeklügelten Bewässerungssystem. Die Anlage liegt auf 3.450 Meter am Berghügel von Tipón. Man erreicht sie über unzählige, kurvige Serpentinen. Sie diente gemäss Überlieferungen als «Forschungsanlage» für die Landwirtschaft. Die exzellent erhaltenen, breiten Terrassen sind aus rotem Gestein gemauert. Es handelt sich um exakt zwölf Terrassen, welche die zwölf Monate des Jahres symbolisieren.

 

Besonders auffallend ist das hochkarätige Bewässerungssystem. Die ganze Anlage wird durch 1 Quelle versorgt. Diese wird ganz oben an der Anlage aufgeteilt und immer wieder durch Verwirbelungen vitalisiert. Diese Vitalisierungen bauten die Inkas auf den folgenden zahlreichen Kanälen und Rohrsystemen immer wieder ein. Die noch heute funktionierenden Wasserleitungen sind mehrere Kilometer lang und stellten zu den Inkazeiten eine besondere Quelle dar, die das Wassersystem speisen konnte, weil es das Wasser aus ca. einem Kilometer Entfernung in verschiedene Kanäle heranführte, aufteilte und wieder zusammenführte. Die verschiedenen Terrassen sind durch kleine Kanäle noch immer verbunden. Das gesamte Wasserleitungssystem zu entwerfen und zu gestalten ist eine richtige ingenieurtechnische Meisterleistung der Inkas gewesen, erforderte herausragende Fähigkeiten und ganz besondere Qualitäten und verrät viel über ihr Wissen in der Landwirtschaft. Der Bodenaufbau der Terrassen war immer 3schichtig: Kies, Sand und dann die Erde, so war die Drainage immer gewährleistet.

Die Inkas verstanden es auch meisterhaft, bestehende energetische Systeme von früheren Kult- und Kraftplätzen zu nutzen und diese im Einklang mit der Natur und der Elemente auszubauen. Sie setzen an 2 Punkten der Anlage spezielle Zeremoniensteine, die die Fruchtbarkeit der ganzen Anlage unterstützte, sehr eindrücklich. Wenn wir heute nur einen Bruchteil dieses Wissens nutzen könnten, wäre vermutlich ein grosser Teil der chemischen Schädlingsbekämpfung überflüssig. Die Anlage war auch eine Hommage an das Wasser als Lebenselement. Eine solche Hommage war für die alten Kulturen von großer Bedeutung und es erinnert uns daran, daß auch wir unserer endlichen Wasserressourcen respektieren sollten.

Ca 1.5km nördlich der Terrassen von Tipon liegt in Pucara de Tipon eine weitere Anlage auf einem Hügel. Sie verfügt über eine eigene Wasserleitung, die das Wasser aus zirka 1,2 Kilometern Entfernung heranführte. Diese ist nochmals fast so groß ist wie die Anlage von Tipon. Die Wasserleitung sowie die nördliche Anlage mit rund 24 Terrassenstufen sind auf Google Maps (Satellit) gut zu erkennen. Auf dem Luftbild ist auch zu sehen, dass das komplette Gebiet zwischen beiden Anlagen terrassiert ist.

Spannend ist auch, dass ganz in der Nähe von Tipon eine hochenergetische Anlage mit einem Ritualstein Intihuatana vorhanden ist, der in sehr ähnlicher Form auch auf dem Machu Picchu eingebaut wurde. Intihuatana (wörtlich: Sonnenfänger), ist ein kunstvoll behauener Stein, der faszinierende Schattenspiele hervorbringt. Das ist die offizielle Version…

Anschliessen fahren wir nach Pikillacta zu einer grossen Ruinen-Anlage. Die faszinierende Größe der Ruinen der ausgedehnten Stadtanlage von Pikillacta, die nicht das kurzlebige Meisterwerk des Inka-Imperiums darstellte, sondern vom Reich der Wari in der vor-inkaischen Zeit erbaut wurde.

Die erhöht über dem Tal liegende etwa 50 ha große, weitläufige Ausgrabungsstätte Pikillacta ist die größte archäologische Ruinenstätte der Waris, einer vor-inkaischen Regionalkultur im Bereich um Cusco. Pikillacta wurde um 500 n. Chr. erbaut und ist eine willkommene Abwechslung zu den Inka-Ruinen, die in Cusco und Umgebung so bekannt sind.

Für den ersten Blick scheint die Prä-Inka-Stadt ein riesiger, undurchsichtiger, vernachlässigter Tummelplatz zu sein, obwohl der Ort selbst später eine tiefgründige Erklärung bietet und auch ein hervorragendes Beispiel dafür ist, wie gut die Wari-Zivilisation lebte und wie perfekt die Waris ihre Städte planten.

Das Layout der Stadt ist sehr beeindruckend. Sie selbst ist eine enorme Reihe von Ruinen und besitzt eine sehr harmonische und schon fast perfekte Bauweise, blockweise eingeteilt mit einer geraden Straßenanordnung, dies ist auch auf der Übersicht Google.Maps gut zu sehen.

Die Ruinenlandschaft befindet sich im Becken von Lucre und umfasst eine Fläche von fast zwei Quadratkilometern, darunter etwa siebenhundert Gebäude, zweihundert Wohnungen und fast fünfhundert Schuppen und Lagerhäuser, sowie weitere Komplexe. Man spekuliert, daß die Stadt eine Bevölkerung von etwa 10.000 Einwohnern innehatte. Unser Reiseleiter sagte uns, dass diese Stadt wegen der für Ihre Zeit grosse Anzahl von Bewohnern als Stadt der «Flöhe» genannt wurde.

Die Anordnung der Pikillacta-Stätte ist sehr spektakulär, die mörtellosen Bruchsteinmauern sind an einigen Stellen bis zehn Meter hoch. Die Straßen und Gassen sind unter freiem Himmel und einige der Häuser haben Gips- und Schlammbeläge, die sich stark von den Inkas unterscheidet, die nur Steine für den Bau ihrer Anlagen ​​benutzten. Es ist dadurch offensichtlich, wie unterschiedlich die Prä-Inka-Kulturen hinsichtlich ihrer Architektur und Bautechniken waren.

Eine der interessantesten Aspekte von Pikillacta sind die ausgeklügelten hydraulischen Arbeiten, die die Wasserressourcen des Geländes mit den Terrassen und kultivierbaren Feldern im Lucre-Becken verbinden, darunter Kanäle, Stauseen und Dämme. Diese komplexen Merkmale ermöglichten eine intensive Landwirtschaft mit Mais, Kartoffeln und anderen Nutzpflanzen.

Zum Schluss des heutigen Tages besuchen wir in Andahuaylillas eine Jesuitenkirche aus dem 17 JH. Sie ist renoviert und in gutem Zustand. Von aussen wirkt der Lehmziegelbau der Kirche sehr bescheiden. Im Inneren ist eine der schönsten Barockkirchen von Peru zu bewundern. Beeindruckend sind die Fresken und Gemälde von Künstlern der Cuzco-Schule mit schönen Beispielen der Verquickung indianischer Kunst und christlichen Darstellungen. Der vergoldete Altar ist auf jeden Fall sehenswert. Die Wandmalereien sind schön und harmonisch, das Dach ist ein Meisterwerk aus Holz und Gips. In der Kirche herrscht eine sehr ausgeglichene Ruhe, man hat das Gefühl, man sei auf einer Zeitinsel, an dem die Zeit stillsteht.

Zurück geht es über Tipón zum Hotel. Tipon ist auch mehr oder weniger als die geheime Hauptstadt eines der Nationalgerichte Perus. Meerschweinchen aus dem Holzofen gibt es hier fast an jeder Ecke. Wenn man aber die süssen Meerschweinchen gesehen hat, verzichtet man gerne.

Sonnige Grüsse, bis bald

2. April 2019 Stadttour Cusco mit Besuch eines Curandeiro, dem Coricancha-Tempel, der Kathedrale und ....

Dienstag, 02.04.2019

Unser charmantes Boutique-Hotel liegt in einem Gebäude im karibischen Kolonialstil und ist nur ca. 8 Gehminuten von der Kathedrale von Cusco und 2 km vom Sonnentempel Qurikancha entfernt. Das Frühstück ist sehr reichhaltig, der Service top. Sehr fein sind vor allem die frisch gemachten Fruchtsäfte, die Früchte kann man selber wählen. Es hat einen schönen Innenhof, wo abends sogar Livemusik gespielt wird.

Heute gehen wir mit unserem Reiseführer Ivan (nein, nicht der Schreckliche…) mit einem peruanischen Curandeiro (Heiler) und Schamanen auf den Markt. Um 09.00 Uhr kam Ivan mit Lukas, dem Schamanen ins Hotel. Lukas ist eine sehr sympathische Persönlichkeit, herzlich, strahlend, humorvoll, inspirierend und mit grossem Wissen über die peruanische Heilkunde und den Medizinalpflanzen. Er erklärt uns, wie er vorgeht, wenn Menschen mit Krankheiten bei Ihm um Hilfe suchen.

Es sei wichtig vor einer Behandlung möglichst umfassend abzuklären, wie der Gesundheitszustand des Menschen ist und wo die möglichen Ursachen liegen. Er hat auch verschiedene Medizinalpflanzen dabei und erklärt uns die Wirkung und die Einsatzgebiete. Auch, wie diese Heilpflanzen angewendet werden, als Tee, als Salbe, als Bad, etc. Er zeigt uns auch, wie er sich selber schützt und das dies bei jeder Behandlung ganz wichtig ist. Wir können Fragen stellen, wie er bei bestimmten Krankheitsbildern vorgeht, z.B. starke Arthrose, Schmerzen, Entzündungen, etc. Spannend war, dass einige der Pflanzen, die er dafür angegeben hat, auch in der europäischen Naturheilkunde genutzt werden.

Anschliessend gehen wir zusammen mit Lukas auf den Markt. Hier geht er gezielt zu einige Ständen, bei denen verschiedene Medizinalpflanzen, Salben, Mittel zum sich Selber schützen angeboten wurden. Auch hier erklärt er ruhig und sachlich, wie er die einzelnen Mittel anwendet und worauf er besonders schaut. Die Besichtigung mit Lukas war sehr informativ und bereichernd, keine Spur von Hokuspokus oder esoterischen Gehabe.

Als Nächstes besuchen wir den Sonnentempel der Inkas, "Coricancha" genannt.

Der Tempel Coricancha in Cusco war die allerheiligste und wichtigste Stätte der Inka. Er wurde auch Qurikancha oder Qorikancha (quechua = goldener Tempel, goldener Hof, goldenes Gehege) oder ursprünglich Intikancha (quechua = Sonnentempel, Sonnenbezirk) genannt. Er wurde 1438 erbaut.

Sechs weitere Tempel umrahmten den Coricancha, die der Mutter Mond, dem Blitz- und Donnergott, dem Venuskult, den Plejaden, dem Gott des Wetters und des Regenbogens geweiht waren.

Innerhalb der ehrwürdigen Hallen des Coricancha hielten die Inka Krönungen, Hochzeiten, Bestattungen und bedeutende Riten ab, er war Hauptwirkungsstätte des Hohepriesters, des Villac Umu. Der heilige Tempel des Sonnengottes Inti und des Schöpfergottes Viracocha durfte nur nüchtern, barfuß und zum Zeichen der Demut mit einer Last auf den Schultern betreten werden.

Die Pracht, von der damals die demütigen Besucher empfangen wurde, war gemäss Überlieferungen, schlicht und ergreifend überwältigend. Der Boden und die Wände des Sonnentempels waren mit 700 Platten aus purem Gold verkleidet, vor einer mit Smaragden und Türkisen reich geschmückten Wand thronte die Sonnenscheibe in Menschengestalt, ebenfalls aus massivem Gold. Bei Sonnenaufgang fing sie die Sonnenstrahlen ein und das Gold und die Edelsteine erstrahlten in ein einem wahrlich überirdischen Licht. In trapezförmigen Nischen in den Wänden saßen Königsmumien mit goldenen Masken in kostbare Gewänder gekleidet auf goldenen Thronen, die traditionell von Dienern mit rituellen Speisen und Getränken versorgt wurden.

Aufgrund dieser reichen Opfergaben hielten die Spanier Coricancha für einen besonders heiligen Ort. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, die heiligen Zeremonien zu zerschlagen, den Tempel völlig zu zerstören und die enormen Schätze einzuschmelzen, als sie in Peru einfielen. Auf den geebneten Fundamenten des Coricancha bauten sie das Konvent Santo Domingo.

Ein Erdbeben im Jahr 1950 beschädigte das Konvent und legte dafür jedoch einen Teil der längst vernichtet geglaubten, jedoch scheinbar unverwüstlichen Mauern des uralten Sonnentempels frei. 4 Kammern des Originaltempels können nun besichtigt werden. Durch die trapezförmigen Öffnungen in der Mauer kann man in perfekter Symmetrie die Öffnung in der jeweils nächsten Kammer sehen.

Die fantastisch gearbeiteten Mauern bestehen wie bei Inkamauern üblich, nur aus perfekt aneinandergefügten Steinen, die noch dazu erdbebensicher waren, kein Mörtel war nötig. Nach oben werden sie immer schmaler, was die Höhe der Mauern noch betonen sollte. Heute muss der ehemalige Prunk der Coricancha soweit möglich durch Fantasie herbeigerufen werden, die Spanier beschrieben ihn mit „mehr Reichtum als man sich vorstellen kann”.

Das Tempelinnere verfügte neben anderen Schätzen auch über jene goldene Scheibe, die die Sonne repräsentierte und darüber hinaus eine Darstellung des gesamten inkaischen Pantheons.

 

Die Inka-Götter und ihre Eigenschaften werden durch die Darstellung der natürlichen und kosmischen Umwelt erkannt, die das religiöse Pantheon des alten Inka-Reiches, einer südamerikanischen Zivilisation in den Cordillera de los Andes, bildeten.

Diese Zivilisation wurde von einer sehr religiösen Bevölkerung gebildet. Ihre Überzeugungen waren im Alltag völlig miteinander verflochten. Alles, was die Inkas taten, hatte eine religiöse Bedeutung. Ivan erklärte uns noch, wie gross das Reich der Inkas in den verschiedenen Phasen war. Zwischen 1438 unter dem 9. Inkaherrscher bis 1532, also in "nur" 94 Jahren, wurde das Inkareich erschaffen, eine gewaltige Leistung.

Angrenzend zum Coricancha befand sich ein Heiliger Garten, der seinerzeit mit goldenen Figuren von lebensgroßen Menschen, Tieren und Pflanzen geschmückt war. Der Umfang des Tempels betrug etwas mehr als 365 Meter. Die Coricancha-Wand krönte ein System von Terrassen, die einst bis zum Fluss abfielen.

 

Nach diesem Besuchen geht’s in ein lokales Restaurant zum Mittagessen. Gekräftigt zeigt uns Ivan die imposante Kathedrale von Cusco. Sie wurde zwischen 1560 bis 1649 in Etappen erstellt und ist die wichtigste Kirche von Cusco. Der Kathedralkomplex mit fast 4000 Quadratmetern wurde auf dem Platz des früheren Inkatempel des Wiraqucha errichtet. Die Anlage im historischen Zentrum von Cusco ist seit 1983 Teil des UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Die Kathedrale besteht aus einer Hauptkirche und zwei Nebenkirchen. Im Hauptteil gibt es elf Seitenkapellen und acht Altäre. Dazu 350 Gemälde, Wandmalereien, Heiligenfiguren und ein kunstvoll geschnitztes Chorgestühl. Es erschlägt einen fast, (bis auf einen Silberaltar) Gold wohin man schaut.

 

Als die Kathedrale gebaut wurde, bestellte die Kirche passende Gemälde in Europa. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten (wegen der großen Menge) wurden talentierte Indios in die Kunst der Malerei eingeführt. So entstand die Cuscoer Schule. Und einige Künstler drückten ihren Bildern ihren eigenen indigenen Stempel auf. So beim Abendmahl. Dort sitzt Jesus mit seinen Jüngern nicht um ein Lamm, sondern um – ein Meerschweinchen (Cuy’s, wie Sie in Peru genannt werden, haben hier eine lange Tradition). Und so finden sich auch in vielen anderen Szenen Elemente der indigenen Mythologie.

Zudem sehen wir den schwarzen Jesus, den sogenannten „Erdbebenheiligen. Im Jahr 1650 bebt die Erde in Cusco so stark und langanhaltend, dass die Bevölkerung Cuscos zur letzten Rettung greift und den Jesus zu ihrem Schutz auf die Plaza de Armas (Hauptplatz) hinaus bringt und tatsächlich – das Beben hat ein Ende!

Nach der Kathedrale sehen wir uns die Umgebung etwas an. Eine weitere Kirche rahmt den Plaza de Armas (Hauptplatz) ein, die La Compania de Jesús. Der Rest besteht aus Arkaden mit Geschäften und Restaurants. Genussvolle Ruhe hat man hier allerdings nicht. Die Händler mit Schmuck, Kitsch, Kunsthandwerk und die Schuhputzer stehen fast Schlange. Zwischendurch kommt uns eine Einheimische mit einem ganz kleinen, süssen Baby-Alpaka entgegen und fragt, ob wir, natürlich gegen Geld, ein Foto machen wollen…. Der Gipfel ist, dass diese armen Tiere, sobald sie Ihren «Nutzen» getan haben, kein langes Leben mehr haben….

 

Cusco bedeutet der Nabel der Welt. Von 1200 an bis kurz vor dem Ende des Inkareichs war Cusco dessen Hauptstadt. Im Jahr 1532 nahm Pizarro (der Spanier) den Inkaherrscher Atahualpa gefangen, marschierte nach Cusco und zerstörte 1533 fast alle Gebäude. Bei einem Aufstand der Indios 1535 konnten sich die Spanier nur mit Mühe behaupten. Pizarro zog sich nach Lima zurück, die Stadt hatte ihre Bedeutung verloren. Nach der Entdeckung von Machu Picchu wurde sie zum touristischen Mittelpunkt Perus.

In der Mitte des Hauptplatzes sehen wir die Inka-Statue „Pachacutec“. Er war der 9. und der wohl einflussreichste Inka-Herrscher aller Zeiten.

So, der Tag ist aber längst nicht vorbei, unser Reiseführer hat noch Pläne mit uns. Als Nächstes geht’s in die Berge Richtung Saqsayhuaman, der Felsenfestung der Inkas, gebaut mit tonnenschweren Steinquadern. Auf dem Weg halten wir kurz auf dem Hügel „Cristo blanco“, von hier aus hat man einen phantastischen Ausblick auf die Stadt.

In Sacsayhuamán haben die Inkas ihr Meisterwerk, was die Steinhauerei betrifft, abgelegt, sehr imposant sind die Eingänge zu diesem Bauwerk. Im Gegensatz zu vielen anderen Ruinen ist bei Sacsayhuamán relativ viel von den Archäologen geklärt worden. So gilt beispielsweise als ziemlich sicher, dass die Anlage ursprünglich zwei Aufgaben hatte. Einerseits als Festungsanlage um den Zugang nach Cusco zu sichern, andererseits auch als zeremonielle Stätte.

 

Wie alle Relikte aus der Inka-Zeit wirft auch diese Anlage wieder Fragen auf, die trotz modernster wissenschaftlicher Methoden bis heute ungeklärt sind. Die gesamte Ruine ist ca. 600 Meter lang. Zum Bau der Mauer wurden riesige Steine von 20 km entfernten Steinbrüchen herantransportiert und dann erst bearbeitet, bis sie fugenlos aneinanderpassten. Der größte Stein ist 9 m hoch, 5 m breit, 4 m dick und wiegt über 200 Tonnen. Wie genau haben die Inka das Transportproblem gelöst? Selbst mit heutiger Technik ist das eine mehr als große Herausforderung. Sehr imposant, auch energetisch immer noch eine sehr kraftvolle Kultstätte.

Zum Schluss besuchen wir noch die ganz in der Nähe liegende archäologische Stätte von Qenko, ein heiliger Ort. Sie war ein zeremonielles Zentrum mit einem sechs Meter hohen zentralen, zoomorphischen Monolithen, einem riesigen Felsblock, einem halbkreisförmigen Amphitheater und einem Komplex behauener Steine mit mythischen Abbildungen, welche zu Inkazeiten Pachamama, der Mutter Erde und der Göttin des Lebens gewidmet war. Auf dem freien Raum in der Ruinenstätte befindet sich ein riesiger Fels mit polierter und gebürsteter Fläche, der auf einem massiven rechteckigen Sockel ruht. Eines der wichtigsten Denkmäler, dass man bei der Ausgrabung hier fand ist eben dieser Fels, der Intihuatana, an dem nach Inka-Glauben die Sonne angebunden war. Dieser Sonnenstein diente zur Bestimmung des Sonnenstandpunktes zur Sonnenwende und besaß für die Inka einen magischen und rituellen Wert.

 

So, für heute ist unser Bedarf an neuen Eindrücken und Erklärungen definitiv gedeckt. Wir fahren zum Hotel zurück und geniessen den Abend.

Grüsse aus der Ferne

01. April 2019 Fahrt vom Titicacasee nach Cusco

Montag, 01.04.2019

Am Morgen werden wir um ca. 07.00 Uhr von unserem Fahrer Luigi und der Reiseleiterin Sonja im Hotel abgeholt. Es beginnt die berühmte Fahrt von Puno nach Cusco, vom Titicacasee in die Stadt der Inkas; für die gut 450 km benötigt man gut 8 Stunden Fahrzeit.

Erst fahren wir entlang dem Titicacasee mit seinen vielen Anbaugebieten. Das Land ist sehr fruchtbar und wegen dem milderen Klima (trotz der Höhe) für eine grosse Anzahl von Gemüse, Getreide und Früchten geeignet. In Puno sind an den Strassenränder verschiedene Stände, an denen Einheimische sich das Frühstück holen. Viele Geschäfter sind gerade am Öffnen. Die Eingangstüren werden nicht einfach wie bei uns geöffnet, sondern ausgehängt und daneben gestellt.  

In Juliaka ist wie schon bei der Herfahrt eindrücklich, was für ein Chaos und Treiben auf den Strassen herrscht. Es sind gut 60'000 Tuk Tuk Motortaxi’s, die sich teilweise in halsbrecherischen Tempo durch die Strassen schlängeln. Dazwischen die Fahrrad-Taxis und natürlich eine Unmenge von Autos und Busse. Die Damen werden mit dem Fahrrad-Taxi zur Arbeit chauffiert, ist doch edel, oder? Dafür müssen Sie an den Ständen auch hart arbeiten, hier sind fast ausschliesslich Frauen am Arbeiten. Und was für eine Arbeit, harte Knochenarbeit mit dem Schleppen von Gewichten, da würde die SUVA bei uns schon bei der Hälfte vom Gewicht einschreiten…   Sehr eindrücklich, was alle Frauen hier leisten, Hut ab!

 

Unterwegs besuchen wir als Erstes die Ortschaft Pukará, wo wir neben einer nicht touristischen Kirche ein kleines Museum mit Fundstücken aus der Vorinkazeit besichtigen können. Es ist sehr interessant zu sehen, wie viele präkolumbische Kulturen es gibt und welchen Einfluss sie auf die Inkas hatten.

 

Weiter geht die Fahrt übers Altiplano, die Strasse steigt stetig an, bis auf 4.335 m. ü. M. der höchste Punkt mit dem La-Raya-Pass erreicht wird. Wieder hat es natürlich verschiedene Stände, an denen Einheimische Ihre Waren verkaufen. Gemütlich geht eine der Damen mit Ihrem Alpaka Gassi… Wir steigen aus, vielleicht ist ja etwas für uns an den Ständen. Es ist sehr frisch auf dem Pass, nach kurzer Zeit werden wir schon von ein paar Verkäuferinnen umlagert. Jede hat etwas noch Besseres anzubieten….   Es hat sehr schöne Sachen aus Baby-Alpaca, richtig kuschelig. Nach kurzer Verhandlung haben Lilian und Barbara 2 schöne Stücke erworben, wirklich gute Qualität.

 

Nach einem kurzen Halt geht's nun in die Region von Cusco. Auf der rechten Seite sehen wir einen der Hauptquellflüsse des Amazonas, es ist derselbe Fluss, der durchs Heilige Tal und später rund um Machu Picchu fliesst. Nachdem der Pass überwunden ist, erreichen wir die Stadt Sicuani. Etwas ausserhalb machen wir Halt für ein Mittagessen in einem lokalen Restaurant, dem Parador Turistico Feliphon . Wir staunen nicht schlecht, jene grosse und kleine Busse auf dem Parkplatz. Im Vergleich zu den bisherigen, kleinen Gaststätten, doch eher Massenabfertigung. Das Buffet war gross, schön und sauber angerichtet. Die Qualität, na ja….

 

Und schon geht's weiter Richtung Cusco. Zwischendurch sehen wir eine einspurige Bahnstrecke. Auf dieser Bahnstrecke fährt unter anderem der Andean Explorer / Tren Titicaca (wie der Orient Express). Er gilt als eine der legendärsten Züge auf eine der schönsten Bahnstrecken der Welt. Er verkehrt zwischen Puno und Cuzco (390 km) und verbindet somit zwei der bedeutendsten Reiseziele in Peru. Er ist im vornehmen Stil der großen Pullman-Züge der 1920er Jahre ausgestattet, sehr komfortabel und luxuriös. Die Landschaft kann vom Panoramawagen aus genossen werden. Man ist aber doch so gegen 10 Stunden unterwegs. Im Vergleich zu unserem Bus aber nur ca 1.5 bis 2 Stunden länger und doch bedeutend gemütlicher. Vielleicht eine Möglichkeit für eine nächste Reise?
Kurz vor Cusco fahren wir an einem Inka Bauwerk vorbei, das Tor von Cusco.

 

Gegen 17:00 Uhr erreichen wir die Stadt. Auch hier in Cusco, wie schon auf allen Strecken auf unserer Reise gibt es auf den Strassen die „ Rompe Muelle“, die Erhöhungen auf der Fahrbahn, um die Leute zu langsamer Fahrt zu zwingen. Sie werden auch schlafende Polizisten genannt, vermutlich weil sie liegen…   Sie werden überall bei gefährlichen Situationen oder wenn viele Menschen in Strassennähe sind, eingesetzt (vor jedem Dorf, vor Kurven, etc.). Die Polizei spart Personal und die Garagen verdienen sehr gut mit dem Ersatz von Stossdämpfer und Bremsen, eigentlich genial…  Nur teilen diese Meinung vermutlich eher wenige Leute, vielmehr nervt das dauernde Stop and Go, aber eben, es gehört zu Peru.

In Cusco fahren wir am Flughafen vorbei, der Mitten in der Stadt liegt, schon etwas speziell. Bisher brauchte kein Flugzeug mehr Auslauf… aber gefährlich ist dies schon. Wir sind ja gespannt, wenn wir von Cusco wieder nach Lima fliegen.

Nach ca 30min haben wir unser Hotel El Mercado erreicht, es liegt im Centro Historico, ganz in der Nähe vom Hauptplatz. Wir sind ziemlich geschafft von der langen Fahrt und den vielen Eindrücken. Wir geniessen den Abend und gehen früh schlafen.

Buenas noches, bis bald